1:0 für den Hyundai Inster Cross

Hyundai Inster Cross

Der Hyundai Inster Cross ist die Antwort des südkoreanischen Herstellers auf die wachsende Nachfrage nach erschwinglichen Elektroautos. Mit einem Einstiegspreis ab 31.590 Euro laut Preisliste positioniert sich der City-Stromer dabei im A-Segment und tritt gegen Modelle wie den Citroën ë-C3 oder den Fiat Grande Panda an. Derzeit wirbt Hyundai auch mit Aktionsangeboten – und bietet den Inster Cross mit 49 Kilowattstunden (kWh) großer Batterie bei Finanzierung mit Versicherungsbonus bereits um 26.590 Euro an.

Das aber nur am Rande. Zurück zum Auto. Mit 3,83 Metern Länge und 1,61 Metern Breite wirkt der Inster Cross auf den ersten Blick wie ein zu heiß gewaschenes SUV. Die kantige Form, die markanten Pixel-LED-Leuchten und die robusten Kunststoffplanken verleihen ihm einen eigenständigen Charakter. Trotz der geringen Außenmaße überrascht der Innenraum mit erstaunlicher Variabilität. Dank verschiebbarer Rückbank und umklappbarer Vordersitze lässt sich der Inster in eine kleine Lounge oder sogar in ein Mini-Camper-Setup verwandeln. Das Kofferraumvolumen reicht von 280 bis mehr als tausend Liter – ein Spitzenwert in dieser Klasse.

Hyundai Inster in zwei Varianten

Hyundai bietet den Wagen in zwei Motor- und Akkuvarianten sowie als Vier- oder als Fünfsitzer an: Die Basisversion liefert 97 PS und eine 42-kWh-Batterie (kWh steht für Kilowattstunden) für bis zu 327 Kilometer WLTP-Reichweite. Die stärkere, getestete Version mit 115 PS und 49-kWh-Akku schafft in der Theorie bis zu 370 Kilometer. In der Praxis kommt der Kleinwagen nicht ganz an diesen Wert heran. Nichtsdestoweniger blieb der 1,4 Tonnen schwere Inster Cross im Test bei unterschiedlichen Bedingungen beim Verbrauch sogar unter dem WLTP-Wert von 15,1 kWh. Bei sanfter Fahrweise überland lässt sich der kantige Fünftürer mit seinen kurzen Überhängen auch mit knapp 13 kWh bewegen.

Die Beschleunigung ist unspektakulär: 11,7 Sekunden auf 100 km/h in der Basis, 10,6 Sekunden in der stärkeren Variante. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 beziehungsweise 150 km/h – völlig ausreichend für den Alltag, aber nichts für Sportfans. Beim Laden zeigt sich der Inster solide: Elf kW (Kilowatt) Wechselstrom und bis zu 73 kW Gleichstrom, was im Alltag Ladezeiten von rund 30 Minuten für zehn bis 80 Prozent bedeutet. Schnelllade-Wunder darf man nicht erwarten, und eine Wärmepumpe gibt es nur gegen Aufpreis oder in der Topversion.

Gewohnt üppige Serienmitgift

In gewohnter Manier bietet Hyundai auch den Inster mit einer umfangreichen Serienausstattung an. Dazu zählen beispielsweise Navigationssystem mit Ladeplanung, digitales Cockpit, 10,3-Zoll-Touchscreen, Rückfahrkamera, Einparkhilfe, Apple CarPlay und Android Auto sowie zahlreiche Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent und Notbremsassistent. Die Cross-Variante setzt auf einen robusteren Look mit Dachreling und zusätzlichen Design-Elementen. Dazu kommen Features wie Sitzheizung, Wärmepumpe, kabelloses Laden und sogar Vehicle-to-Load (V2L) hinzu. Damit hebt sich der Inster deutlich von vielen Konkurrenten ab, die in der Einstiegsklasse oft spartanisch ausgestattet sind.

Im Stadtverkehr spielt der Inster seine Stärken aus: Die Lenkung ist leichtgängig, der Wendekreis klein, und die Federung schluckt Unebenheiten ordentlich. Auf der Autobahn bleibt er stabil, doch bei höheren Geschwindigkeiten wird es lauter, und Überholmanöver erfordern Geduld. Die Dämmung ist für die Klasse gut, aber nicht auf Premium-Niveau. Positiv: Die Rekuperation lässt sich in mehreren Stufen einstellen, was effizientes Fahren erleichtert.

OTA-Updates sind vorgesehen

Ebenfalls positiv: Das Infotainmentsystem ist übersichtlich gestaltet und reagiert flott. OTA-Updates (also kontinuierliche Verbesserungen via Internet) sind vorgesehen und die Integration von Smartphone-Apps funktioniert problemlos. Allerdings ist das Navigationssystem mit der einen oder anderen Situation überlastet und wählt nicht immer die intelligenteste Route aus. Dennoch: Für ein Auto dieser Preisklasse ist die digitale Ausstattung überzeugend.

In Summe punktet der straffe Hyundai Inster Cross mit einem nahezu unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis, cleverem Raumkonzept, umfangreicher Serienausstattung und alltagstauglicher Reichweite. Negativ fallen die begrenzte Ladeleistung, die fehlende Frontscheibenheizung und die eher mäßige Performance auf. Wer indessen einen großen Hyundai sucht, ist beim Santa Fe wohl gut aufgehoben.

Fazit: Der Hyundai Inster Cross ist kein Auto für Geschwindigkeitsfanatiker, sondern für Pragmatiker, die ein zuverlässiges, flexibles und erschwingliches Elektroauto wollen. Er zeigt, dass Elektromobilität nicht teuer sein muss – und setzt damit ein starkes Zeichen in einem Segment, das lange vernachlässigt wurde. Wer also ein praktisches, günstiges und gut ausgestattetes Elektroauto sucht, findet im Inster Cross (noch) einen Geheimtipp, der aber das Zeug zur Massentauglichkeit hat.

HyundaiInster Cross Line 49kWh Tomboy Khaki
Preisab € 33.990,- inkl. Steuern und Abgaben; Aktionspreis € 26.590,- inkl. Steuern und Abgaben, Aktions-Testwagenpreis € 30.350,- unter anderem inklusive Wärmepumpe € 990,-
Garantie: 5 Jahre ohne km-Begrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf den Akku
Service: alle 20.000 km oder jedes Jahr
Technische DatenMotor: permanenterregter Synchronmotor, 85 kW/115 PS Spitzenleistung, 28 kW/38 PS Nenndauerleistung, max. Drehmoment 147 Nm bei 5.400 U/min
Getriebe: Eingangautomatik
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 10,6 s
WLTP-Verbrauch: 15,1 kWh
Testverbrauch: 14,8 kWh
EckdatenL/B/H: 3.825/1.610/1.610 mm
Radstand: 2.580 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1.419/1.790 kg
Kofferraum: 2880-1.059 Liter
Akku: 49 kWh
Reifen: 4 x 205/45 R17 88V auf 17“-Alus
SicherheitRegelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS
Airbags: 6

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