Nachdem im Mai bereits 19 Kindersitze auf Herz und Nieren geprüft wurden, hat der Mobilitätsclub ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen nun weitere 16 aktuelle Modelle in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffen getestet.
Auch wenn diesmal kein Produkt ein „sehr gut“ erreicht hat, konnten fünf der getesteten Sitze mit „gut“ und acht mit „befriedigend“ bewertet werden. „Diese übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil auch deutlich. Allerdings gab es auch drei Modelle, die mit ’nicht genügend‘ abschnitten und im Test teilweise kläglich scheiterten“, so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Deutliche Unterschiede bei den Modellen
Die aktuelle ÖAMTC-Untersuchung zeigt deutliche Unterschiede in der Qualität der Kindesitze – nicht alle Modelle erfüllen die hohen Anforderungen des Verbraucherschutztests. Am besten schnitt der Britax Römer Kidfix Pro ab, gefolgt vom Axkid Up, beide geeignet für Kinder von etwa vier bis zwölf Jahren. Unter den Sitzen für Kinder bis etwa eineinhalb Jahre überzeugten die zwei Modelle von Joei – der i-Level Pro sowie der i-Level Pro + i-Base Encore mit drehbarer ISOFIX-Basisstation.
Negativ fielen hingegen der Chipolino OIympus i-Size und der Reecle 360 (ZA i-Size) auf, die jeweils für Kinder bis ca. zwölf Jahre konzipiert sind. „Bei beiden Modellen lösten sich im Crashtest die Sitzschalen und wurden durch das Fahrzeug geschleudert – das potenzielle Verletzungsrisiko ist also enorm“, so Kerbl in einer Medieninformation des ÖAMTC.
35 Kindersitzmodelle untersucht
Insgesamt hat der ÖAMTC mit seinen Partnern in diesem Jahr 35 Kindersitzmodelle untersucht. Die veröffentlichten Ergebnisse bieten Konsumenten eine Orientierung beim Kauf. „Dabei berücksichtigen wir Sitze für jedes Alter, unterschiedliche Preisklassen und Funktionen – wie etwa die Dreh- oder Liegeoptionen“, so der ÖAMTC-Techniker. Vor dem Kauf sei es übrigens empfehlenswert, das eigene Fahrzeug und das Kind mit zum Fachgeschäft zu nehmen. Warum? „Um die in Frage kommenden Modelle auszuprobieren und zu prüfen, mit welchem Sitz man am besten zurechtkommt“, sagt Kerbl.
Aber ein Kindersitz kann noch so gut sein – wenn er falsch eingebaut oder verwendet wird, bleibt das Verletzungsrisiko hoch. Kerbl empfiehlt, beim Einbau und der Nutzung auf einige Punkte besonders zu achten: Fahrzeuggurte und Hosenträgergurte sollen bei jedem Anschnallen straff angezogen sein. Jacken sollte man unter dem Beckengurt hervorziehen, damit der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt.
Weiters sollte die Lehne des Vordersitzes nicht zu weit nach hinten gestellt sein; denn ein ausreichender „Überlebensraum“ ist wichtig, um Kopfverletzungen zu vermeiden. Gurte, Kopfstütze und Rückenlehne müssen zudem regelmäßig an die Größe des Kindes angepasst werden und der Wechsel in den nächstgrößeren Kindersitz sollte erst dann erfolgen, wenn das Kind tatsächlich aus dem aktuellen Modell herausgewachsen ist.
Foto: ÖAMTC




