Fiat hat bei der Elektromobilität auf die Überholspur gewechselt. Denn die italienische Stellantis-Tochter hat heuer nicht nur den Fiat Grande Panda – das ist der mit dem optionalen spiralförmigen Ladekabel – auf den Markt gebracht, sondern launcht dieser Tage auch den Topolino.
Fiat Topolino wird in Marokko produziert
Der Fiat Topolino ist dabei vor allem für Städte prädestiniert; denn der vorne wie hinten fast identisch aussehende Marokkaner, dort läuft er nämlich vom Band, ist lediglich 2.535 Millimeter lang und wiegt leer 410 Kilogramm.
Der in die Kategorie der elektrischen vierrädrigen Leichtkraftfahrzeuge fallende Zweisitzer erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und kann von Jugendlichen mit der Führerscheinklasse AM gefahren werden. Laut der italienischen Stellantis-Tochter sei der Topolino für Fahranfänger im Alter ab 15 Jahren „eine komfortable und sichere Alternative zum Zweirad“.
Die 5,4 Kilowattstunden (kWh) große Batterie leistet 8,2 PS und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 75 Kilometern. Damit ist der Fiat Topolino „die ideale Lösung für den Stadtverkehr und für kurze Strecken“, so Fiat in einer Medieninformation. Zum Aufladen genügt eine haushaltsübliche 220-Volt-Steckdose – in weniger als vier Stunden ist die Elektromobilitätslösung vollständig aufgeladen.
63 Liter Stauraumvolumen
Was beim ersten Fahreindruck auffällt: Der lediglich 2,53 Meter lange Zweisitzer verfügt über ein beeindruckendes Platzangebot und Raumgefühl. Dazu tragen die zwei versetzt angeordneten Sitze und eine großzügige Verglasung bei. Auch imposant: Die Stauräume des robust gefertigten Wagens bieten 63 Liter Volumen im Innenraum.
Was auch auffällt: Der Topolino ist durchaus straff gefedert; unter anderem eine Folge von lediglich 1,73 Metern Radstand. Darüber hinaus erweist sich die Lenkung erstaunlich schwergängig, während der Antritt des Elektrozwergs von Beginn an hurtig ausfällt. Die Übersicht ist vor allem in der offenen Variante großartig und bewundernde Blicke sowie anerkennende Zurufe und Daumen-hoch-Zeichen gibt es en masse.
Schade ist allerdings auch, dass die minimalistische Cockpitanzeige sehr dunkel ist und man bei grellem Sonnenschein nicht sie, wie schnell man fährt. Ist in der Stadt insofern ein Problem, weil man mit dem 1,4 Meter breiten und 1,53 Meter hohen Zweisitzer rasch über 30 km/h kommt – und 30er-Zonen gibt es hierzulande in den Städten viele.
Circa 70 Kilometer Reichweite
Zur Abrundung noch ein paar technische Daten: Das Drehmoment beträgt 44 Newtonmeter, der Akku fasst brutto sieben und netto 5,4 Kilowattstunden (kWh) und wiegt 75 Kilogramm. Der Wendekreis beträgt 7,2 Meter und den Stromverbrauch gibt Fiat mit 7,2 bis 8 kWh je hundert Kilometer an. Somit reicht die Akkuladung für rund 70 Kilometer.
Erhältlich ist der Topolino in zwei Karosserieversionen: Als zweitürige geschlossene Variante, sowie eine mit Rollverdeck und ohne Türen als Version Dolcevita. Die Farbe ist bei beiden Varianten identisch: Der Fiat Topolino tritt generell in Verde Vita auf. Darüber hinaus verfügen beide kleinen Abenteurer über Chrom-Details an der Scheinwerferfassung sowie an Heck- und Frontleisten – ein Gepäckträger ist optional erhältlich.
Es gab schon einmal einen Topolino
Der Listenpreis des Elektro-Kleinstwagens beträgt 9.990 Euro. Zum Marktstart bietet Fiat auch ein Leasingangebot: Der Topolino ist im Leasing ab Angebotspreis 8.890 Euro oder zu einer Monatsrate von 49 Euro zu haben.
Der Namen Topolino geht übrigens auf einen Fiat zurück, der von 1936 bis 1955 gebaut wurde. Es war als erschwinglicher Kleinwagen ein Bestseller und wurde liebevoll „Topolino” (Maus) genannt.
Fotos: Oliver Hirtenfelder