In einer Welt, die sich zunehmend der Elektromobilität verschreibt, wirkt der Mustang Dark Horse Modelljahr 2025 des Traditionsherstellers Ford wie ein rebellischer Gruß aus einer anderen Zeit. Mit seinem 453 PS starken Fünfliter-V8, Heckantrieb (was denn sonst!) und kompromisslosem Auftritt ist er mehr als nur ein Auto – er ist ein Statement. Und dieses Statement ist laut, roh und emotional. Da stört es auch nicht, dass das Aggregat an eine wieselflinke Zehngangautomatik gekoppelt ist.
Schon beim ersten Blick auf den Dark Horse wird klar: Hier kommt kein gewöhnlicher Mustang. Die kantige Front, der aggressive Kühlergrill, breite Lufteinlässe und dunkle LED-Scheinwerfer verleihen ihm eine Präsenz, die Respekt einfordert.
Blue Ember Metallic für den Ford Mustang
Und bis auf die dreigestreiften LED-Heckleuchten und dem Pony-Emblem hat der Dark Horse mit vollelektrischen Mustang Mach-E kaum optische Gemeinsamkeiten. Darüber hinaus entfaltet beim Dark Horse der Lack in der exklusiven Farbe Blue Ember Metallic seine ganze Magie – ein Spiel aus Blau, Lila und Gold, das je nach Licht mystisch schimmert.
Der Innenraum schlägt die Brücke zwischen Tradition und Technik. Zwei große Displays – ein 12,4-Zoll-Instrumentendisplay und ein 13,2-Zoll-Touchscreen – dominieren das Cockpit. Die Grafiken, basierend auf der Unreal Engine, sind gestochen scharf und bieten sogar eine Retro-Ansicht im Stil der 80er-Jahre-Mustangs. Doch nicht alles ist perfekt: Die Bedienung mancher Funktionen, etwa der Klappenauspuff-Modi, ist unnötig verschachtelt. Die Recaro-Sportsitze sind ein Muss für Trackday-Fans, aber auf langen Strecken kompromisslos hart und nicht gerade rückenschonend.
Der V8 des Ford Mustang röhrt tief und kehlig
Der Moment, in dem man den Startknopf drückt, ist indessen magisch. Kein synthetischer Sound, kein künstliches Brummen – der V8 grollt tief und kehlig, pulsiert durch Sitz und Lenkrad und macht klar: Hier ist alles echt. Die Gasannahme in den Sport- und Track-Modi ist messerscharf, das Ansprechverhalten präzise, ohne nervös zu wirken.
Auf der Autobahn zeigt sich der Mustang überraschend gelassen. Bei Tempo 120 brummt der V8 hörbar, aber nicht störend. Doch wehe, man schaltet zwei Gänge runter – dann explodiert die Leistung förmlich, begleitet von einem Donnergrollen aus den vier Endrohren.
Mit breiter Brust durch Kurvenpassagen
Richtig spannend wird es auf der Landstraße. Enge Kehren, wellige Strecken – trotz seines Gewichts von rund 1.800 Kilogramm überrascht der Mustang mit stabilem Rythmusgefühl und guter Balance. Er ist kein Kurvenräuber wie ein BMW M4; vielmehr carved der Mustang mit breiter Brust und Seele durch die Kurvenpassagen. Die Lenkung ist im Normalmodus am besten – hier stimmt der Kompromiss aus Rückmeldung und Leichtgängigkeit. In Sport und Track wirkt sie künstlich schwergängig, was wenig Mehrwert bringt.
Im Vergleich zum Mustang Mach 1 (2021) oder GT der vorherigen Generation zeigt der Dark Horse klare Fortschritte. Die Fahrwerksabstimmung ist feiner, die Hitzeresistenz dank zusätzlicher Ölkühler deutlich verbessert. Die Lenkung ist präziser, das Fahrverhalten ausgewogener. Der Dark Horse ist kein radikaler Neuanfang, sondern eine konsequente Weiterentwicklung – mit mehr Fokus auf Performance und Alltagstauglichkeit.
Zwölf Liter Verbrauch und mehr
Aber: Nicht alles glänzt im Dark Horse. Die Bedienung über das Drive Mode Menü ist teils umständlich, der Innenraum wirkt stellenweise grob und die Knöpfchenflut am Lenkrad ist gewöhnungsbedürftig; ein typisches Merkmal in de facto jedem neuen Ford. Der Verbrauch liegt bei knapp 13 Litern je hundert Kilometer – ein Tribut an die alte Schule. Der 61-Liter-Benzintank reicht somit für lediglich gut 450 Kilometer. Und wer frühmorgens losfährt, sollte seine Nachbarn regelmäßig zum Grillfest einladen – der Sound ist nichts für Langschläfer.
Ein paar technische Daten auch noch in Kürze, um einen Eindruck zu geben: 4,82 Meter Länge, 453 Pferdestärken, 540 Newtonmeter Drehmoment, 250 km/h Spitze, 4,4 Sekunden für Tempo 100 – und alles in allem kostet der sehr straffe 2+2-Sitzer, in dem man lediglich auf Kurzstrecken im Fond sitzen will, gut 111.000 Euro.
Fazit: Der Ford Mustang Dark Horse V8 Fastback ist ein emotionales Erlebnis. Er ist laut, ehrlich, kompromisslos – und genau deswegen so begehrenswert. Wer Ford elektrisch liebt, ist beim Capri oder Puma Gen-E sicherlich gut aufgehoben. Aber in einer Zeit, in der Autos immer perfekter, aber auch seelenloser werden, bietet der 453 PS starke Fors Mustang Dark Horse ein Fahrerlebnis, das unter die Haut geht.



















| Ford | Mustang 5,0 V8 Dark Horse Fastback |
| Preis | ab € 109.640,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 111.640,- inklusive Dark Horse Styling-Paket € 2.000,- Garantie: 2 Jahre ohne km-Begrenzung, danach weitere 3 Jahre bis max. 100.000 km, 12 Jahre gegen Durchrostung Service: alle 30.000 km oder alle 2 Jahre |
| Technische Daten | Motor: V8, 32V, Partikelfilter, 5.038 ccm, 334 kW/453 PS bei 6.500 U/min., max. Drehmoment 540 Nm bei 5.100 U/min Getriebe: Zehngangautomatik Antrieb: Heckantrieb Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 4,4 s WLTP-Verbrauch: 12,4 Liter Testverbrauch: 12,9 Liter |
| Eckdaten | L/B/H: 4.819/1.917/1.403 mm Radstand: 2.719 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1.816/2.170 kg Kofferraum: 381 Liter Tank: 61 Liter (Benzin) Reifen: 4 x 255/40 R19 96Y auf 19“-Alus |
| Sicherheit | Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS Airbags: 6 |




