Hyundai Ioniq 6 N: Kraftpaket unter Strom

Hyundai Ioniq 6 N

Momente, in denen Technik Emotionen weckt, bleiben wohl speziell Autoliebhabern in Erinnerung. Der Hyundai Ioniq 6 N ist ein solcher Moment. Mit einer Länge von 4,935 Metern, einer Breite von 1,94 Metern und einer Höhe von nur 1,495 Metern steht er wie ein Statement auf der Straße. Die stromlinienförmige Silhouette, die tief gezogene Dachlinie, die breiten Kotflügel und der starre Heckflügel lassen keinen Zweifel: Hier geht es um Performance. Der Luftwiderstandsbeiwert liegt bei 0,27 – etwas höher als beim Standardmodell, aber zugunsten von Abtrieb und Stabilität auf der Rennstrecke.

Ein Hyundai mit 650 PS

Unter der Karosserie des Sportwagens arbeitet ein elektrisches Kraftpaket, das die Grenzen des Machbaren neu definiert. Zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren liefern zusammen bis zu 650 PS und ein maximales Drehmoment von 770 Newtonmetern. Mit aktiviertem N Grin Boost sprintet die Limousine in 3,2 Sekunden von null auf hundert, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 257 km/h. Damit bewegt sich der Ioniq 6 N auf Augenhöhe mit klassischen Supersportwagen – und das völlig emissionsfrei. Die Kraft wird über alle vier Räder verteilt, gesteuert von einem ausgeklügelten Torque-Vectoring-System und einer elektronischen Differenzialsperre.

Der Akku fasst 84 Kilowattstunden

Die Batterie mit 84 Kilowattstunden Kapazität ist für Höchstleistung optimiert. Dank 800-Volt-Technologie lädt der Ioniq 6 N an einer Schnellladesäule mit bis zu 260 Kilowatt in nur 18 Minuten von zehn auf achtzig Prozent. Die WLTP-Reichweite liegt bei bis zu 469 Kilometern, realistisch sind bei sportlicher Fahrweise deutlich weniger, aber Reichweite ist hier nicht das Thema. Aber wird der Fünfsitzer sachte bewegt, liegt der Energieverbrauch zwischen 13,7 und 15,4 Kilowattstunden pro hundert Kilometer – beeindruckend für ein Fahrzeug dieser Leistungsklasse.

Das Fahrwerk des Elektrosportlers wurde komplett neu entwickelt. Adaptive Dämpfer, ein tiefergelegtes Rollzentrum und eine überarbeitete Achsgeometrie sorgen für präzises Handling. Breite 20-Zoll-Pirelli-P-Zero-Reifen kleben förmlich am Asphalt, während die Bremsanlage mit 400 Millimeter großen Scheiben vorne und 360 Millimeter hinten für souveräne Verzögerung sorgt. Das Leergewicht liegt bei knapp 2.200 Kilogramm, dennoch wirkt der Wagen auf der Straße erstaunlich agil. Selbst auf der ehemaligen Formel-1-Strecke in Südkorea zeigte sich: Performance funktioniert hier nicht nur geradeaus. Der Driftmodus erlaubt kontrollierte Querfahrten, die man bisher nur aus der Welt der Verbrenner kannte.

Zwei 12,3 Zoll große Displays

Im Innenraum setzt der südkoreanische Hersteller auf den sogenannten Mindful Cocoon – ein bewusst gestaltetes Cockpit, das Fahrer und Fahrzeug verschmelzen lässt. Zwei 12,3-Zoll-Displays, Sportsitze mit Alcantara-Bezug und Carbon-Details schaffen eine Atmosphäre, die Motorsport und Hightech vereint.

Die N-eigenen Features wie N e-Shift simulieren knackige Gangwechsel, während N Active Sound+ den Innenraum mit einem synthetischen Motorsound füllt, der so authentisch wirkt, dass man vergisst, in einem Elektroauto zu sitzen. Drei Klangwelten stehen zur Wahl – vom Tourenwagen bis zum futuristischen Hypercar. Ergänzt wird das Ganze durch den N Track Manager, der Fahrdaten in Echtzeit analysiert, und den N Drift Optimizer, der das Driftverhalten individuell anpasst.

Heckflügel und aggressiver Diffusor

Optisch setzt die N-Sparte auf Motorsport-DNA. Der massive Heckflügel, der aggressive Diffusor, verbreiterte Radläufe und die ikonische N-Akzentlinie in Orange unterstreichen den Anspruch. Die exklusive Lackierung namens Performance Blue Pearl schimmert im Sonnenlicht wie ein Versprechen auf Geschwindigkeit. Alternativ stehen Schwarz, Weiß, zwei Grautöne sowie ein mattes Gold zur Wahl. Innen dominieren Alcantara, blaue Akzente und ein Lenkrad, das sich anfühlt wie ein Präzisionswerkzeug.

Der Hyundai Ioniq 6 N ist kein Kompromiss und natürlich ein völlig anderes Kaliber als der Hyundai Inster Cross. Er ist ein Aufbruch. Er zeigt, dass Elektromobilität nicht nur vernünftig, sondern auch leidenschaftlich sein kann. Mit Features wie Launch Control, semi-aktiven Dämpfern und einer variablen Drehmomentverteilung in elf Stufen bringt er Motorsport-Feeling auf die Straße. Selbst die Batterie wurde für den Einsatz auf der Rennstrecke konditioniert, um konstante Leistung auch bei intensiver Belastung zu garantieren. Jedes N-Modell muss laut Hyundai zwei Runden auf der Nordschleife im Rennspeed schaffen, ohne dass die Leistung nachlässt – ein Anspruch, der den Charakter des Fahrzeugs unterstreicht.

Bis zum Marktstart vergeht noch etwas Zeit

Bis zum Marktstart wird man sich hierzulande noch etwas gedulden müssen: Der soll im zweiten oder dritten Quartal 2026 stattfinden, heißt es seitens Hyundai, unter anderem Hersteller des Santa Fe. Der Preis wird sich voraussichtlich in der Nähe des Plattformbruders Ioniq 5 N bewegen, der aktuell 70.590 Euro kostet. Damit positioniert sich Hyundai klar gegen Konkurrenten wie den BMW i4 M50 oder den Porsche Taycan, bietet aber ein Paket, das in Sachen Emotion und Technik seinesgleichen sucht.

Fotos: Hyundai

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert