Hyundai Santa Fe: Koreanisches Komplettpaket

Anno 2025 muss ein Auto mehr Bedürfnissen gerecht werden als im Jahr 1967. Klar, eine sichere Fahrt von A nach B ist prinzipiell das Grundbedürfnis, aber heutzutage – und vermutlich auch schon 1967 – gab es natürlich auch schon andere Vorlieben und Wünsche an ein Auto? Aber warum genau 1967? Da gibt es doch gar kein rundes Jubiläum. Aber anno 1967 schlug die Geburtsstunde der Hyundai Motor Company und die aktuelle Version des Santa Fe zeigt, ziemlich eindeutig, was Autoproduktion auf der Höhe der Zeit ausmacht.

Zur Einordnung: Der Santa Fe ist hierzulande das Flaggschiff der Südkoreaner. In seiner aktuellen Generation streckt er sich stolze 4,83 Meter in die Länge und als Plug-in-Hybrid leistet der Fünfsitzer – er ist auch als Sechs- oder Siebensitzer bestellbar – beträgt die Systemleistung 252 PS. Das ist übrigens für den gut zwei Tonnen schweren, 1,72 Meter hohen Allradler übrigens gar nicht zu üppig bemessen, wie sich beim Fahren zeigt.

Optisch auffällig ist beim Santa Fe vor allem das Heck, das fast wie abgeschnitten wirkt. An diesem scheiden sich auch die Geister. Die einen lieben es, die anderen finden es fürchterlich. Witziges Detail des kantigen Wagens, der auf 20er-Alus thront: LED-Scheinwerfer und LED-Heckleuchten sind als H animiert. Eine gelungene Reminiszenz an den Markennamen.

Der geräumige Innenraum des komfortabel abfedernden Koreaners wartet mit jeder Menge Ablagen und gewohnt guter Verarbeitung auf. Fahrer und Beifahrer sitzen auf großzügig bemessenen Ledergestühl, das beheizbar und belüftbar ist An weiteren Annehmlichkeiten in der Ausstattungslinie Prestige Line stehen unter anderem Lenkradheizung, eine jede Menge Fahrassistenzsysteme, USB-Ports, induktive Ladeschalen, eine (größtenteils gut funktionierende) Sprachsteuerung, DAB-Audio, Klimaanlage und Navi parat. Die Bedienung des Infotainmentsystems auf dem HD-Bildschirm ist ziemlich einfach mit nur wenigen Tücken möglich. Praktisch ist, dass Hyundai bei der Bedienung des Infotainments auf einen gelungenen Mix an physischen Knöpfen, Schaltern und Reglern und Touchscreenfeldern setzt.

Fahrtechnisch gibt sich der Hyundai Santa Fe prinzipiell gemütlich. Die schon erwähnten 252 PS aus E-Motor und aufgeladenem Vierzylinderbenziner bringen alle vier Räder des Zweitonners ansatzlos, aber nicht übermäßig rasch, auf Touren. Frappant ist der Unterschied dabei zwischen den Fahrmodi Eco und Sport. Wer mit dem Wagen ins Gelände will, kann dies ohne Bedenken machen: Auch hierfür stehen mehrere Fahrmodi bereit. Wer den 13,8 Kilowattstunden großen Akku regelmäßig auflädt, wird mit einem niedrigen Benzinverbrauch belohnt. Ist der Akku jedoch leer, neigt sich der 48-Liter-Tank rasch dem Ende zu. Dann gönnt sich der maximal 180 km/h schnelle Santa Fe acht Liter und mehr je hundert Kilometer. Und: Die Lenkung könnte eine Spur präziser sein, die Bremsen etwas fester zupacken, aber in Summe ein fahrtechnisch zufriedenstellendes Auto.

Fazit: Nahezu komplett ausgestattet und mit einer soliden Motorisierung punktet der Hyundai Santa Fe vor allem mit Preis-Leistungsverhältnis und jeder Menge Platz. Schwächen offenbart der Südkoreaner jedenfalls kaum. Tja, und die Optik ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack.