Hyundai zeigt Elektrosportler

Hyundai Ioniq 6 N

Die Hyundai Motor Company (HMC) hat auf dem Goodwood Festival of Speed den Ioniq 6 N der Weltöffentlichkeit vorgestellt und damit einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg der Elektrifizierung der N-Modelle gesetzt. Dazu muss man wissen: Im Jahr 2015 gründete der südkoreanische Hersteller die N-Sparte; diese feiert also heuer zehnjähriges Jubiläum.

Hyundai-N-Sparte feiert Jubiläum

Der Buchstabe „N“ steht dabei unter anderem für die Stadt Namyang, wo das Forschungs- und Entwicklungszentrum von Hyundai ansässig ist. Darüber hinaus symbolisiert es die Verbindung zur Rennstrecke Nürburgring, die als Testgelände für die Entwicklung der N-Modelle dient.

Seitdem haben die Südkoreaner in schöner Regelmäßigkeit Kracher auf den Markt gebracht, die Experten wie Kunden gleichermaßen begeisterten und begeistern. Etwa den i30 N, den Kona N – und auch den rein elektrischen Ioniq 5 N. Jüngster Wurf ist nun der Ioniq 6 N mit dem Hyundai laut eigenen Angaben die Grenzen der Hochleistungselektrifizierung neu definiert.

Zwei Motoren für den Ioniq 6 N

Der Fünfsitzer hat es gehörig unter der 4.935 Millimeter langen Karosserie. Für die Vorderachse ist ein 226 PS starker Motor zuständig, für die Hinterachse ein 383-PS-Aggregat. Das macht in Summe 609 PS Systemleistung und wenn die Boostfunktion aktiviert ist, galoppieren 650 Pferde davon, wobei sie ab Kickdown 770 Newtonmeter Drehmoment bereitstellen. Speed ist auch das Motto bei der Höchstgeschwindigkeit; da erreicht der Ioniq 6 N bis zu 257 km/h. Auf Tempo 100 sprintet der Sportler in 3,2 Sekunden.

Bei der Ladeleistung gönnen die Südkoreaner dem Ioniq 6 N 350 kW (Kilowatt), gepaart mit 800-Volt-Technik. Diese ermöglicht schnellere Ladezeiten, da höhere Spannungen den Stromfluss effizienter gestalten. Unter optimalen Bedingungen soll so der 84 Kilowattstunden (kWh) große Akku binnen 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent gebracht worden sein. Dazu kommt eine eigens für den Sportler weiterentwickelte Batteriekonditionierung, damit in jedem Fahrmodus – Drag, Sport, Endurance – die optimale Leistung bereitsteht.

20-Zöller für den Hyundai Ioniq 6 N

Optisch hebt sich der Ioniq 6 N mit seinem cW-Wert von 0,273 frappant von der um 30 Millimeter schmaleren Straßenvariante ab. Ins Auge stechen die verbreiterten Kotflügel, die Winglets am Heck sowie der fest installierte Heckflügel. Dieser verleiht dem Fahrzeug mit seinen 2.965 Millimetern Radstand zusätzlichen aerodynamischen Abtrieb und optimiert so die Fahreigenschaften, insbesondere in schnellen Kurven.

Auch die Front des 1,495 Meter hohen Fahrzeugs mit seinen semiaktiven Dämpfern zeigt Veränderungen: Große Lufteinlässe gewähren eine bessere Kühlung der Batterie und der zwei Elektromotoren. Der Ioniq 6 N verfügt auch im Vergleich zum Basismodell über eine breitere Spur und leichte Räder – alles für optimierte Rennstreckeneigenschaften. Übrigens steht der 2,1-Tonner auf vier 20-Zöllern.

Das N e-Shift-Erlebnis

Zu den wichtigsten technischen Fortschritten gehören eine völlig neu gestaltete Fahrwerksgeometrie, ein verbessertes N e- Shift-Erlebnis (virtuelles Schaltsystem), das Leistungsverluste minimiert und eine noch bessere Klangqualität durch aktualisierte Hardware und umfangreiche akustische Feinabstimmung liefert.

Den Innenraum dominieren, wie im Straßenmodell, zwei HD-Screens. Physische Knöpfe für Klima, Fahrprofile, Boostfunktion, Fahrwerkseinstellungen,aber auch Assistenzsysteme gibt es indessen auch. Den röhrenden Sound – bereits bekannt aus dem Ioniq 5 N – hat Hyundai nochmals verfeinert und der optische Drehzahlmesser erstreckt sich über das gesamte Dashboard.

Exklusivfarbe Performance Blue Pearl

Die N-Schmiede hat übrigens das Ziel, bei ihren sportlichen Modellen drei Eigenschaften unter die Karosserie zu packen: Kurvenräuber, Rennstreckentauglichkeit und Alltagssportwagen. Joon Park, Vizepräsident und Leiter der N Management Group, ist sich sicher, dass dies bei dem Modell wiederum gelungen ist. „Der Ioniq 6 N wird einmal mehr das Segment der Hochleistungs-Elektrofahrzeuge aufmischen und unseren Fans aufregende Fahrerlebnisse bieten.“

Der Elektrosportler wird in der N-spezifischen Farbe Performance Blue Pearl angeboten und wird von einem charakteristischen Performance Blue um ein Perlmutt-Finish ergänzt. Ein wenig gedulden wird man sich noch müssen, bis der Wagen in die Schauräume rollen wird: Die Rede ist vom ersten Quartal 2026 und einen Ab-Preis hat Hyundai auch noch nicht verlautbart. Und wer mehr an SUV und Familienauto bei Hyundai denkt, der wird wohl beim Tucson, der heuer 20-jähriges Jubiläum feiert, fündig.

Fotos: Hyundai/Koch

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