Hohe Reichweite, tolle Ladegeschwindigkeit, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, dazu noch effizient, geräumig, nicht allzu teuer und möglichst auch noch hergestellt in Europa. Danach suchen Leute, die sich hierzulande ein E-Auto im C-Segment kaufen.
Ja, die gibt es, die Autos mit diesen Eigenschaften. Und ab Oktober eines mehr. Das steht dann bei den Händlern des südkoreanischen Herstellers Kia in ganz Europa und es hört auf den Namen EV4. Und ähnlich dem Triple A, wie man es aus dem Finanzjargon kennt, kommt beim EV4 das Triple E zur Geltung. Denn der 4,43 Meter lange Hatchback – die 30 Zentimeter längere Fastback-Variante wird hierzulande nur ein Minderheitenprogramm sein – ist: Ein Echter Europäer.
Kia EV4 mit voestalpine-Stählen
Denn die Entwicklung des fünftürigen Fünfsitzers wurde in der Europazentrale in Frankfurt maßgeblich mitgestaltet, die Kia-Testfahrer drehten hunderte Runden auf der Nordschleife und gebaut wird der EV4 im Werk in Zilina (Slowakei), wobei der Großteil der Karosserie aus Stählen der Linzer voestalpine besteht.
Designmäßig orientiert sich der sportlich-straff gefederte EV4 an seinen Brüdern der EV-Familie, was nur logisch ist. Die Kennzeichen sind das Tigernasengesicht, die breite Front und im Falle des C-Segment-Kompakten die senkrecht stehenden LED-Tagfahrlichter.
Nachhaltige Materialien im Innenraum
Im Innenraum mit einem hohen Anteil an nachhaltigen und rezyklierten Materialien beherrschen drei zu einer Einheit verbundene Bildschirme die Szenerie: das 12,3 Zoll große Fahrerdisplay, der 5,3 Zoll große Bildschirm für die Zweizonen-Klimaanlage sowie der 12,3 Zoll große Touchscreen, auf dem das KI-unterstützte Infotainment läuft. Und das sich wieder einmal intuitiv bedienen lässt.
Platz bietet der EV4, der optisch dem Kia EV3 durchaus ähnlich sieht, genug. Sowohl in Bezug auf Ablagefächer (breite Mittelkonsole) als auch in Bezug auf erste und zweite Reihe. Der Kofferraum fasst 435 Liter und lässt sich ab Version Earth+ elektrisch öffnen; einen Frunk sucht man indessen vergeblich.
Kia EV4 bekommt Updates aus der Luft
Doch Fahreigenschaften, Cockpit, Platzangebot sind längst nur mehr die halbe Miete beim E-Auto-Verkauf. Digitale Services, Media-Angebote um die Ladestopps so angenehm wie möglich zu gestalten und die Fahrzeug-App gehören mittlerweile auch dazu. Hat der EV4 natürlich auch alles: Over-the-Air-Updates, Spiele und Abos mehrerer Anbieter (Spotify, Netflix, etc.) sowie die übersichtlich gestaltete App, etwa zur einfachen Vorkonfiguration, Ladestatusüberprüfung und dergleichen. Zudem kann das Smartphone als Schlüssel verwendet und Fahrberechtigungen können via App beispielsweise innerhalb der Familie erteilt werden.
Den EV4 gibt es mit 58,3- bzw. 81,4-kWh-Akku. Mit dem großen Akku geht es laut WLTP bis zu 609 Kilometer weit. Wer sich für die – optisch gewöhnungsbedürftige – Fastback-Variante entscheidet schafft in der Theorie sogar 633 Kilometer. Aber die wird hierzulande eher ein Minderheitenprogramm bleiben.
800-Volt-Ladetechnik ist nicht an Bord
Die 800-Volt-Ladetechnik ist indessen nicht an Bord: zu teuer. Dafür kann der EV4 Plug and charge, Vehicle-to-load (V2L; der Wagen als Stromquelle für Fön, Kaffeemaschine, Staubsauger & Co.), Vehicle-to-home (V2H, der Wagen als mobiler Stromspeicher fürs Einfamilienhaus) sowie Vehicle-to-grid (V2G, der Wagen als Lastausgleichsmöglichkeit für die Stromnetze).
Bestellbar ist der Kia EV4 ab sofort. Den frontgetriebenen Stromer gibt es in acht Außenfarben in den Ausstattungslinien Air, Earth+ und GT-line – und anfangs auch in einer sogenannten Launch-Edition. Der Einstieg gelingt ab 39.590 Euro. Eine Allradvariante als GT wird Kia im Sommer 2026 nachliefern.
Fotos: Kia