Toyota bZ4X: Verfeinerung gelungen

Toyota bZ4X

Jahrelang hat Toyota an seiner Hybridstrategie festgehalten – aber der rein batteriebetriebenen Elektromobilität kann sich auch der weltgrößte Autohersteller auch nicht entziehen. Und somit war es an der Zeit, eine eigenes E-Auto zu entwickeln, übrigens in Kooperation mit Subaru – und auch mit Lexus, die ja die Nobeltochter von Toyota ist. Der Name des Autos: bZ4X.

Toyota setzt auf beyond Zero

Dabei stehen die Buchstaben bZ für „beyond Zero“, also für die Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns und zugleich auch Name der Elektro-Submarke von Toyota. Das 4 steht für das Segment, in dem Fall also die heiß umkämpfte Mittelklasse und das X steht für Crossover, also die Karosserieform. Mit Allrad hat das 4X also nichts zu tun, wie andernorts geschrieben – wiewohl der Elektro-Crossover über einen Allradantrieb verfügt.

Jedenfalls zieht die gekonnt gestaltete, pfiffige Silhouette des Mittelklassewagens die Blicke auf sich. An der Tatsache, dass Toyota sehr spät sein erstes eigenständiges Elektroauto auf den Markt zu bringen, ändert das aber nichts. Das Problem: Ein paar Konkurrenten haben mittlerweile eindrucksvoll bewiesen, wie sich das Thema Elektromobilität überzeugend in die Tat umsetzen lässt, während Toyota sich lange nur auf seine Hybrid- und Wasserstoffstrategie konzentriert hat. Beim Erstling, der übrigens im Jahr 2022 auf den Markt gekommen ist, hat man das besonders in puncto Verbrauch und Reichweite gemerkt.

Toyota bZ4X ab 42.990 Euro

Heute, im Jahr 2025, sieht die Situation deutlich besser aus. Das fängt dabei übrigens beim Preis an: Der Fünfsitzer kostet nun ab 42.990 Euro. Gönnt man sich die Allradvariante, schlägt dieser mit 45.990 Euro zu Buche. Und bucht man das Comfort-Paket dazu und kreuzt bei der Preisliste die Metalliclackierung namens Pearlwhite an, kostet der Wagen 52.350 Euro.

An Features genießen die maximal fünf Passagiere dann unter anderem eine induktive Ladestation, einen elektrisch einstellbaren Fahrersitz, Rückfahrassistent samt Querverkehrswarner, 360-Grad-Kamera, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, Lenkradheizung, 12,3-Zoll-Touchscreen, Zweizonen-Klimaautomatik, Matrix-LED-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten und Wärmepumpe.

Verbrauch unter der WLTP-Angabe

Die zweite deutliche Verbesserung zeigt sich dann beim Verbrauch, was sich naturgemäß auch auf die Reichweite positiv auswirkt. Denn bei warmen Temperaturen bleibt der Allradler in der Praxis unter den 15,9 Kilowattstunden (kWh) je hundert Kilometer. Bei sanfter und vorausschauender Fahrweise – und im Ecomodus, wobei man da kaum einen Unterschied zum normalen Modus merkt – sind gut 15 kWh die Norm. Daraus ergibt sich eine Reichweite von rund 400 Kilometern in der Praxis; dem 71,4-kWh-Akku sei Dank.

Hier nur kurz angemerkt. Bei den Abmessungen hat sich nichts geändert. Der bZ4X misst nach wie vor 4,69 Meter in der Länge und streckt sich 1.600 Millimeter in die Höhe. Der Radstand des wendigen Crossovers beläuft sich weiterhin auf 2,85 Meter und der sehr gut gefertigte Kofferraum nimmt nach wie vor 410 Liter auf.

Zwei Motoren mit 218 PS Gesamtleistung

Fahrtechnisch gibt sich der Crossover keine Blöße. Die beiden Motoren mit 218 PS Systemleistung bringen den Zweitonner ansatzlos rasch auf Touren, begleitet von fast schon sphärischen E-Motor-Geräuschen. Die Rekuperation passt sich dem jeweiligen Modus an, wobei sie im Komfortmodus unglaublich angenehm ist. Beim Ein-Pedal-Modus wiederum tritt erwartungsgemäß beim Lupfen des Fahrpedals eine stärkere Verzögerung auf. Richtig feinfühlig dosierbar gelingt das zwar nicht, zum entspannten Mitschwimmen in der City reicht der Modus aber allemal.

Bei der Ladeleistung hat der Japaner freilich noch Luft nach oben. In 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent an der Ladesäule spielt es nur auf dem Preisblatt. In der Realität muss man da noch eine knappe Viertelstunde draufschlagen. In der Praxis schafft der bZ4X bis zu 130 kW (Kilowatt) Ladeleistung; hält diesen Wert allerdings nur für kurze Zeit. Da ergibt eine Wallbox beim sehr gut verarbeiteten Crossover deutlich mehr Sinn: Hier geht´s bei elf kW binnen viereinhalb Stunden von zehn auf 80 Prozent Akkuladung.

Gute Rückmeldung von der Lenkung

Entspannt ist das Stichwort, denn stressige Allüren verkneift sich der bZ4X nämlich jederzeit, zumindest beim Fahren. Das beginnt schon bei der Lenkung, die trotzt starker Servounterstützung noch einen Rest Rückmeldung parat hält, aber stets mit leichter Verzögerung auf Lenkbefehle reagiert. Unter Volllast verschont das Kompakt-SUV seine Insassen mit übermäßiger Elektro-Brachialität. Auch die Assistenzsysteme – und derer gibt es viele – reagieren nicht allzu schreckhaft.

Hier sei generell angemerkt, dass das Saftey-Sense-Paket von Toyota schon ab Werk umfangreich bestückt ist. Wer manche Systeme ausschalten will, etwa die Fahrerüberwachung, muss sich auf eine längere Suche bei der Menüführung via Lenkradtasten im Fahrerdisplay machen. Leicht hat es Toyota den Leuten in diesem Fall nicht gemacht.

Der fein verarbeitete Innenraum bietet den maximal fünf Passagieren genügend Platz. Das futuristisch wirkende Cockpit hält jede Menge digitale Infos bereit; aber mit der Bedienung des Infotainmentsystems sollte man sich vor Fahrtantritt ein wenig auseinandersetzen. Die Sprachsteuerung funktioniert größtenteils klaglos; die Smartphonekopplung auch und zu guter Letzt hat der bZ4X, wie schon erwähnt, auch etliche Annehmlichkeiten an Bord.

Fazit: Komfortables und sehr gut ausgestatteter vollelektrischer Crossover. Die Verfeinerung gegenüber dem Erstling ist rundum gelungen. Auch das Preis-Leistungsverhältnis passt. Gut möglich, dass man künftig deutlich mehr bZ4X herumfahren sieht. Und wer mit vollelektrischen Toyotas noch immer nichts anfangen kann, aber auf Crossover steht, der könnte ja am Plug-in C-HR Gefallen finden.

ToyotabZ4X 160 kW Comfort AWD
Preisab € 45.990,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 52.350,-
Garantie: 10 Jahre bis max. 160.000 km, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 10 Jahre bis max. 1.000.000 km auf bis zu 70 Prozent Ladekapazität des Akkus
Service: alle 15.000 km oder jedes Jahr
Technische DatenMotor: zwei Drehstrom-Synchronmotoren, je 80 kW/109 PS, max. Drehmoment je 169 Nm
Systemleistung: 160 kW/218 PS
Getriebe: Eingangautomatik
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 6,9 s
WLTP-Verbrauch: 15,9 kWh
Testverbrauch: 15,5 kWh
EckdatenL/B/H: 4.690/1.860/1.600 mm
Radstand: 2.850 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2.014/2.550 kg
Anhängelast gebr./ungebr.: 750/750 kg
Kofferraum: 410 Liter
Akku: 71,4 kWh
Reifen: 4 x 235/60 R18 103H auf 18“-Alus
SicherheitRegelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS
Airbags: 7

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